The Founder Die Geschichte wird immer vom Sieger geschrieben
Ray Croc (Michael Keaton), Vertreter für Milchshake-Mixer, hat Anfang der 1950er Jahre nur äußerst mäßige Erfolge vorzuweisen. Trotzdem gibt der charismatische Vollblutverkäufer nicht auf und träumt den amerikanischen Traum. Als er zufällig von einem revolutionären Schnellrestaurant im kalifornischen San Bernardino hört, wittert er die Chance seines Lebens. Trotz anfänglichem Widerstand der Betreiber, der Brüder Mac (John Carroll Lynch) und Dick McDonald (Nick Offerman), gelingt es Ray durch Hartnäckigkeit und Raffinesse, die Franchise-Rechte zu erwerben. Doch bis daraus ein erfolgreiches Fast-Food-Imperium werden kann, muss Ray noch unzählige Hindernisse aus dem Weg räumen und unliebsame Entscheidungen treffen...
WeiterlesenDie wahre Story Die McDonald-Brüder und Ray Kroc
Die McDonald-Brüder und Ray Kroc repräsentieren zwei verschiedene Formen des Kapitalismus. Die McDonalds waren zwei idealistische Unternehmer, die eher in die Kategorie nachhaltiger Kapitalismus fallen. Sie wollten ein gutes Produkt herstellen und zufriedene Kunden und Mitarbeiter haben. Ray Kroc tickte anders: Hätte man ihn im Dschungel ausgesetzt, hätte er alle Bäume gefällt und wäre mit einem Koffer voller Geld wieder herausspaziert. Trotzdem ist Ray Kroc eine Figur, die man bewundern kann – ein Mann, der mit 52 immer noch über genügend Energie und Selbstvertrauen verfügte, um sein eigenes Imperium aufzubauen.
Ray Kroc war auf der Suche nach dem ganz großen Wurf. Als er die McDonald-Brüder traf, witterte er die Gelegenheit, Großes zu erreichen und all seine Zweifler eines Besseren zu belehren. Obwohl er sich bis dahin mit nichts sonderlich hervorgetan hatte, wartete er beharrlich darauf, irgendwann seine wahre Bestimmung zu finden.
Der Filmtitel THE FOUNDER ist als ironische Stellungnahme zu verstehen, denn Ray Kroc wird fälschlicherweise oft als Gründer von McDonald’s aufgeführt. Allerdings hat Ray weder McDonald’s gegründet, noch das „Speedee-System“ ausgedacht. Doch ohne ihn wäre McDonald’s nicht die weltweit verbreitete Schnellrestaurantkette, die sie heute ist. Ray Kroc plante in großem Stil. Und als er die Firma kaufte, machte er sich daran, die Firmengeschichte Stück für Stück so umzuschreiben, dass die McDonald-Brüder langsam daraus verschwanden.
THE FOUNDER ist nicht nur eine unterhaltsame Geschichte mit faszinierenden Figuren, sondern beleuchtet auch die menschliche Seite dieser weltweiten unternehmerischen Erfolgsgeschichte.
Auf der Spur der goldenen Bögen Kamera und Produktionsdesign
Als das visuelle Konzept des Films entworfen wurde, orientierte sich das Team an Filmen aus den 70er Jahren. Es wurde auf starke Bildkompositionen und auf verhaltene Kamerabewegungen gesetzt.
Für den visuellen Stil wurden unzählige Inspirationsquellen genutzt: Die Bilder Edward Hoppers bis hin zu den Arbeiten des legendären Kameramanns Gordon Willis, der in Alan Pakulas KLUTE den Subtext des Films betonte, indem er Raum- und Lichtgestaltung entsprechend einsetzte. Gleichzeitig war man stets darauf bedacht, den Film nicht zu überstilisieren.
Michael Corenblith, der erfahrene Produktionsdesigner von THE FOUNDER, verfügte bereits über ein ansehnliches Archiv mit Material aus dieser Zeit. Doch um ein originalgetreues McDonald’s Restaurant der 50er nachbauen zu können, musste Corenblith dann doch noch zusätzliche Informationen sammeln. Hierzu besuchte er regelmäßig in Downey, Kalifornien, das dritte Restaurant, das McDonald’s am 18. August 1953 eröffnete – das älteste noch in Diensten befindliche Restaurant, das gleichzeitig als Museum fungiert und eine wahre Schatztruhe an historischen Fotos ist.
Kostümbildner Daniel Orlandi orientierte sich mit Stil, Farbkonzept und Textur der Kostüme an dem von Michael Corenblith entworfenen Szenenbild. Orlandi hat schon in mehreren Filmen die 50er und 60er Jahre wiederaufleben lassen. Er hat sich hier eher an dokumentarischem Bildmaterial mit ganz normalen US-Bürgern orientiert als an Fotos aus Modemagazinen wie Vogue. Der Übergang von den 50er in die 60er Jahre zeigt sich in den zunehmend farbenfrohen Kostümen, der Look wirkt jünger und frischer.